Humanismus und Reformation
Als Themen sind einerseits Werke humanistischen Inhalts zu verfolgen, wie die Bücher des Erasmus von Rotterdam. Sebastian Brants »Narrenschiff« (1506) mit Holzschnitten, die zum Teil vermutlich vom jungen Albrecht Dürer geschaffen wurden, ist ebenso zu sehen wie die »Utopia« des Thomas Morus in ihrer ersten Ausgabe von 1518. Der Titel dieses Buches ließ die Bezeichnung »Utopie« geläufig werden.
Der romantische Ritterroman »Theuerdank« (1517), mit dem sich der junge Kaiser Maximilian I. in verklausulierter Form selbst ein Denkmal setzte, muß als schon zu seiner Zeit bibliophiles Werk gelten. Hier tritt zum erstenmal die Schriftgattung der Fraktur, zusätzlich mit kalligrafisch wirkenden Schwüngen ausgestattet, in Erscheinung.
Eine Vitrine ist den Reformationsschriften Martin Luthers gewidmet. Neben den kleinen abgegriffenen Kampfschriften liegen die großformatigen, mit Holzschnitten geschmückten Ausgaben der von Luther übersetzten Bibel. Ihr klarer und prägnanter Ausdruck trug viel zur Vereinheitlichung der deutschen Sprache bei.